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Die Kuppel unter dem Kreuz:Ortsansässige moslemische und christliche Führer hatten die Kirche für seine Ankunft vorbereitet.

Ein Bischof kam heute, am 15. November, in die Johanneskirche in Bagdad, wo eine Menschenmenge von Einheimischen ihn zuhause willkommen hieß. Zur Messe stießen Soldaten des 2. Bataillons des 12. Infanterieregiments hinzu, von denen viele hart gekämpft hatten, um die Straßen dieses Viertels wieder sicher zu machen. Mitglieder der kampferprobten 3. Division der irakischen Armee waren an diesem besonderen Tag ebenfalls anwesend.

Seine Exzellenz Shlemon Warduni, Weihbischof der St. Peter the Apostle Catholic Diocese for Chaldeans and Assyrians in Iraq (etwa „Katholische Diözese für Chaldäer und Assyrer St. Petrus Apostel“) stand direkt unter der Kuppel und dem chaldäischen Kreuz, während er die Leitung vornahm. In arabischer und englischer Sprache dankte er den in den Kirchenbänken sitzenden amerikanischen Soldaten für ihre Opfer. Immer und immer wieder dankte er den Amerikanern während des gesamten Gottesdienstes.

Lieutenant Colonel Stephen Michael in der Johanneskirche. Lieutenant Colonel Michael erzählte mir heute, daß Al Kaida, als sie nach Dora kamen, zunächst Christen schikanierten und von ihnen „Mietzahlungen“ verlangten. Es waren laut Lieutenant Colonel Michael die ortsansässigen Moslems, welche ihn als erstes baten, die Christen in dieser Gegend zu schützen. Ganz recht. Lieutenant Colonel Michael erzählte mir mehr als einmal, daß die Moslems sich an ihn wandten, um die Christen vor Al Kaida zu schützen. Die Moslems hier betonen, daß Mitglieder der Kaida keine echten Moslems seien. Von der Erhebung von „Mietzahlungen“ steigerten sich Al Kaidas Schikanen zur Ermordung von Christen und auch Moslems. Tausende von Christen und Moslems flohen aus Bagdad, als das Dunkel des Bürgerkriegs sich erhob. Die meisten Christen sind jetzt fort; geflohen nach Syrien, Jordanien oder in den Nordirak.

Die Zeremonie war lang und sehr katholisch, und da ich nicht katholisch erzogen worden bin, hätte ich das meiste selbst dann nicht verstanden, wenn es auf englisch gewesen wäre. Aber einige amerikanische Soldaten verstanden, was sich ereignete, und sie sagten mir, daß es gut gewesen sei.

Heute füllten in erster Linie Moslems die vordersten Kirchenbänke der Johanneskirche. Moslems, die wollen, daß ihre christlichen Freunde und Nachbarn heimkehren. Christen, welche diese Fotos sehen, werden wahrscheinlich ihre Freunde hier drüben wiedererkennen. Die Moslems in diesem Viertel befürchten, daß andere Menschen in die Häuser ihrer christlichen Nachbarn ziehen, und daß die Christen niemals wiederkehren werden. Und so kamen sie heute geballt in die Johanneskirche, zeigten ihre Gesichter und sagten „Kehrt zurück in den Irak. Kehrt heim.“ Sie wollten, daß die Kameras es einfangen. Sie wollten, daß es sich herumspricht: Kehrt heim. Moslems verlangen immer wieder von mir, es in die Nachrichten zu bringen. „Sagt den Christen, daß sie in ihr Heimatland Irak heimkehren sollen.“

Die irakischen Kinder waren wohlerzogen, aber sie wirkten während des Gottesdienstes ruhelos, und so paßten die Eltern unauffällig auf sie auf.

Laaangweilig! Weltgeschichte ereignet sich, und dieses kleine Mädchen spielt mit den Zöpfen seiner Schwester. Später, nach Beendigung des Gottesdienstes, bat ihre Mutter mich, die Mädchen zu fotographieren.

Es war die erste Messe in der Johanneskirche, seit das Gotteshaus nach der Zerstörung der nahegelegenen Georgskirche verbarrikadiert wurde und im Norden Geistliche entführt, gefoltert und ermordet wurden.

Aber die Dinge haben in Dora, wie die Einheimischen diesen Teil Bagdads nennen, eine dramatische Wendung genommen. So sehr, daß die Johanneskirche wieder offen ist, und die Messe hier wieder gelesen wird.

Der Übersetzer „Ice“, hier außerhalb der Kirche mit Gemeindemitgliedern nach der Messe, wuchs in diesem Viertel auf. Seine Familie ist christlich und St. Johannes ihre Kirche. Ich fragte Ice, ob Moslems die Christen im Irak schlecht behandelten, und er antwortete mir, was andere irakische Christen und Moslems mir ebenfalls gesagt haben: Ein unmißverständliches „Nein.“ Ice sagte, daß es überhaupt keine Probleme gegeben habe, bis Al Kaida zu Reibereien zwischen den Menschen aufgestachtelt habe.

Ich sprach mit einigen irakischen Jungen, etwa zwischen sieben und 14 Jahren alt. Ein Neunjähriger – zumindest denke ich, daß er neun war – erzählte mir, daß er gerne lese. Als ich ihn fragte, was er gerne lese, sagte er „Superman“. Und dann erklärte er mir, daß Superman eine Maske trägt, und ich erwiderte, daß Superman keine Maske trage. Ich zeigte auf den Indianerkopf-Aufnäher auf dem Uniform-Ärmel eines amerikanischen Soldaten und sagte, daß Superman solch einen Aufnäher trage. Alle lachten. Wir glaubten, daß er von Batman spräche, aber er sagte nein, es sei nicht Batman. Wir kamen darauf, daß es Zorro sein könnte, und er fragte, ob Zorro aus Amerika komme, und ich sagte etwas in der Art wie „Nein, ich denke, er kommt aus Mexiko“. Aber dann ergänzte ein amerikanischer Fotograf namens Chris Hondros, er denke, daß Zorro aus Spanien komme, und kurz danach gab der Junge einem anderen Jungen einen Schlag auf den Hinterkopf und lachte und sagte „Du hast mir erzählt, daß Zorro aus Amerika kommt!“ Die ganzen Jungs drehten durch. Niemand erwähnte den Lone Ranger oder Captain Marvel oder Spiderman, oder andere der Myriaden maskierter Männer aus dem Pantheon der Comicheft-Superhelden. Als ich einen Vierzehnjährigen fragte, ob ihm die Schule Spaß mache, riet ich ihm, vorsichtig mit den Antworten zu sein, da die Videokamera laufe und sein Lehrer es sehen könnte. Ich werde nicht veröffentlichen, was er gesagt hat, da viele Iraker diese Seite lesen und er in der Schule Schwierigkeiten bekommen könnte. Überall auf der Welt sind Jungs Jungs.

Diese christliche Mutter wollte ihre Kinder präsentieren. Moslemische Frauen tun das gleichermaßen. Irakische Frauen lieben es, ihre Kinder zu präsentieren.

Im Zopfkrieg ist ein Waffenstillstand erklärt worden, oder wenigstens eine Feuerpause erzwungen. Es ist lange her, daß ich jemanden habe kämpfen sehen. Ich kann mich an meine letzte Schießerei nicht erinnern: Es ist Monate her. Der Alptraum neigt sich dem Ende zu. Al Kaida ist zermalmt worden. Die sunnitischen Stämme erwachen überall im ganzen Irak und schwören der Gewalt ab, um Verhandlungen aufzunehmen. Viele Schiiten sind bereit, das Kämpfen zu beenden, das ihre Fähigkeit unterminiert, eine neue Regierung zu formen und zu steuern. Es ist ein komplizierter und immer noch empfindlicher Schlußakt, und der Krieg ist vielleicht noch nicht vorüber. Aber die Moslems sagen, daß jetzt die Zeit ist, heimzukehren. Und die Christen sagen, daß jetzt die Zeit ist, heimzukehren. Sie sind erschöpft, und viel Arbeit liegt vor ihnen.

Michael Yon erhält weder von Fox News noch aus irgendwelchen bestehenden Sender-, Film-, Buch-, oder Fernseh-Vereinbarungen Zahlungen oder finanzielle Leistungen. Er wird ausschließlich durch Leser unterstützt. Er verläßt sich auf seine Leser, die ihm helfen seine Ausrüstung zu ersetzen und seine Ausgaben zu decken, so daß er im Irak bleiben und Ihnen die Geschichten unserer Soldaten weitergeben kann. Falls Sie seine Arbeit schätzen, ziehen Sie bitte in Erwägung, seine Mission zu unterstützen.

Michael Yon

Michael Yon is America's most experienced combat correspondent. He has traveled or worked in 82 countries, including various wars and conflicts.

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